Um die IDM auf der Reichenau drehte sich bei mir die ganze Saison. Nicht nur, weil mein Finn-Mentor Bollo der Organisator dieser fantastischen Veranstaltung war, sondern auch, weil es mit 145 Meldungen das größte Finn-Event des Jahres war.
Damit waren ca. doppelt so viele Boote gemeldet wie bei der Weltmeisterschaft in Miami am Start. Wir reisten bereits am Montag an, auch um bei den letzten Vorbereitungen zu helfen. Dienstag wurden die Boote aufgebaut, letzte Feinschliffe vorgenommen und ein Probeschlag geplant – letzterer wurde allerdings aufgrund schlechten Wetters abgesagt. Am Mittwoch gingen dann die Wettfahrten los. Nach der Opening-Ceremony inkl. Steuerleutbesprechung wurde direkt das Signal zum Auslaufen gegeben. Da die Platzverhältnisse auf dem Untersee eher begrenzt sind, wurden die Starter in vier Gruppen eingeteilt, von welchen immer zwei gegeneinander segeln. Durch die drei Läufe an den jeweiligen Quali-Tagen wurde erreicht, dass jede Gruppe zweimal gegeneinander segeln konnte.
Es ging also direkt heraus aufs Wasser bei Wind, welcher an Land aussah wie 3-4 bft, Nord-Ost.
Auf dem Wasser und hinter der Insel, wo gesegelt wurde, wurde der Wind deutlich schwächer, und wie Ich im ersten Lauf merken musste, auch deutlich inkonstanter. Wir starteten bei besagten 3bft, der Start war gut, die erste Kreuz auch, Downwind auch, und dann war auf dem Am-Wind auf einmal der Wind weg. Leider war nicht vorherzusehen, wo genau er wieder einsetzen würde, was mich ganz schön nach hinten Spülen sollte. Ich beendete den Lauf auf Platz 29, nicht der Start, den Ich mir gewünscht hatte.
Im zweiten Lauf war der Wind konstanter. Ich konnte wieder einen guten Start fahren, und mit dem zehnten Platz gab Ich mich zufrieden. Der dritte Lauf war ähnlich wie der erste, und Ich fand mich trotz guter Ausgangsposition als zwanzigster im Ziel wieder. Zwischenrang 33.
Am Donnerstag war mehr Wind vorhergesagt. Da meine Saisonvorbereitung dieses Jahr hauptsächlich am Gardasee stattfand, spielte mir das in die Karten. Auch war der Wind konstanter. Die 4-5 Windstärken hielten Sich den ganzen Tag auf dem Wasser und es war deutlich fairer zu segeln. Ich hatte jeweils gute Starts sowie einen super Boatspeed und konnte daher in den Wettfahrten die Ränge 4-8-13 ersegeln. Zwischenrang 21. Zu meiner Enttäuschung war der Wind am Freitag ähnlich wie am Mittwoch. Quasi die exakt selben Bedingungen. Außerdem wurde nun in Gold und Silver-Fleet gesegelt, d.h. nach den ersten beiden Tagen segelte nur noch die erste Hälfte gegeneinander und nur noch die zweite Hälfte.
Der Niveauunterschied von den Durchgewürfelten Gruppen zur reinen Goldfleet war enorm, weshalb ich beide Starts am Freitag vergeigte. Im ersten Lauf konnte Ich mich noch auf Rang 13 Vorsegeln, im zweiten Lauf leider nicht mehr, und Ich fuhr mit P 47 meinen Streicher ein, konnte mich jedoch auf dem Gesamtrang 21 halten.
Am finalen Tag der IDM waren die Bedingungen noch weniger zu meinem Vorteil. Es flaute weiter ab, und was am Tag davor noch 3-4 bft, unkonstant waren, waren nun 2-3 bft, um so unkonstanter. Ich startete zwar in die erste Wettfahrt gut, packte aber den Sprung auf die richtige Seite nicht. Ich war froh, als die Wettfahrt abgeschossen wurde, denn auf dem ersten Downwind waren nicht mehr als fünf Gegner hinter mir.
In der zweiten Wettfahrt war der Start auch wieder gut. Ich hatte einen super Boatspeed, kam als vierter an die Luvtonne. Verlor auf dem Downwind 1-2 Plätze, und entschied mich dann Fatalerweise, einen Angriff nach vorne zu starten. Hätte Ich diesen nicht getan, sondern wäre einfach dieselbe Route wie die Führenden gefahren, hätte Ich die Wettfahrt auf dem zehnten Platz beenden können. Dieser Fehler brachte mir einen 47ten Rang ein. Aufgrund meines schon verbrauchten Streichers fiel das auch schwer ins Gewicht. Es wurde zwar noch eine dritte Wettfahrt gestartet, aber schon an der Luvtonne abgebrochen, da die Bedingungen nicht fair waren.
Das Ergebnis meiner durchwachsenen Performance ist am Ende der 26te Platz. Meine Zielsetzung war 40ter oder besser, aber nachdem Ich im letzten Lauf deutlich an den Top 20 gekratzt hatte, kommt mir dieser Platz etwas bittersüß vor.
Jonas