Das junge KYC-Bundesliga-Team will den Klassenerhalt in der ersten Liga schaffen
Nach seinem überzeugenden Einstand beim letzten Spieltag 2022 in der 2. Liga muss sich das junge Bundesliga-Team des Konstanzer Yachtclubs 2023 gleich in seiner Debut-Saison zwischen Top-Clubs wie dem Norddeutschen Regatta-Verein, dem Verein Seglerhaus am Wannsee oder dem Münchener Yachtclub in der ersten Liga behaupten. Trotz gründlicher Vorbereitung auf die Saison hielten die ersten Spieltage für die Konstanzer eine achterbahnmäßige Erfolgskurve bereit. Erfahrung ist in einem Feld mit dichter Konkurrenz eben doch oft das Quentchen, das am Ende den Ausschlag für vordere Platzierungen gibt – in einem einzelnen Rennen wie auch in einer Serie.
Den vierten Spieltag bei ihrem Heimatverein mussten Steuermann Bendix Mayer mit Albert Gerstmair, Nicolas Kutter und Boris Geray vom letzten Tabellenplatz aus in Angriff nehmen. Die Erfahrungen der letzten Wettfahrtserien haben sie zu einer kritischen Analyse ihrer Stärken und Schwächen ausgewertet und sich für Mitte September vorgenommen, sich auf ihr Teamwork und saubere Manöver statt zu viel auf den Gegner zu konzentrieren, taktisch klar statt impulsiv zu segeln und lieber mal einen Platz konservativ zu verteidigen, statt beim Versuch, weiter nach vorn zu kommen, dann doch wieder ein paar Plätze zu verlieren.
Eine leichte Thermik aus Ost-Südost bot am Freitag Nachmittag bis in den Abend hinein genügend Wind für sechs schnell hintereinander gestartete Flights in erster und zweiter Liga.
Nach einem Vierten im ersten Flight steigerte sich die KYC-Crew mit zwei dritten und einem zweiten Platz zufriedenstellend, bis dann nach einem langen Tag auf dem Wasser nochmal zwei sechste Plätze die Bilanz ein wenig verhagelten. Am Samstag rief die Wettfahrtleitung die Boote dreimal aufs Wasser, weil sich eine aufkommende Ost-Thermik abzeichnete, doch bevor irgendwas sinnvolles daraus entstehen konnte, fiel alles wieder in sich zusammen. Der Sonntagmorgen ließ sich windmäßig etwas besser an, die Konstanzer durften für eine weitere Wettfahrt aufs Wasser, lagen ganz gut im Feld, wurden aber von den Umpires mit einem Penalty belegt. „Das hätten sie auch anders entscheiden können, wir haben gar nicht genau verstanden, wieso wir einen Penalty bekommen haben – aber wenn du eine rote Flagge siehst, brauchst du nicht diskutieren“, erzählt Albert Gerstmair. Nach der 360°-Strafe war nur noch ein fünfter Platz drin.
Auch wenn es sich in Platzierungen noch nicht so abgebildet hat – die vier jungen Segler sind mit dem Verlauf gar nicht so unzufrieden. Und derzeit trennen die Konstanzer neun Punkte vom vierzehnten Platz und damit vom Klassenerhalt. „Das können wir schaffen“, sind sich Albert Gerstmaier, Bendix Mayer und Nicolas Kutter einig, „und das ist auch unser Ziel.“